Arterienerkrankung
Arterielles Gefäßsystem: Periphere Arterielle Veschlußkrankheit (pAVK), Atheriosklerose
Krankhafte Verengungen bzw. Verschlüsse in den Arterien der Beine und Arme werden als periphere Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) bezeichnet. In Deutschland werden jährlich über 35.000 Amputationen wegen einer pAVK durchgeführt. 20% der Bevölkerung über 55 Jahre leiden an einer pAVK. Von dieser großen Zahl bleibt etwa die Hälfte unbemerkt, da die Patienten keine Beschwerden haben. Die Hauptursache einer pAVK ist die so genannte Atherosklerose, sprich einer Ablagerungen und Verkalkungen an der Gefäßwand, die allmählich das Gefäß einengen, im schlimmsten Falle sogar verschließen.
Risikofaktoren
Die Atherosklerose kann genetisch und anlagebedingt sein. Es gibt aber einige Faktoren, die das Entstehen und das Fortschreiten der Erkrankung begünstigen. Hierzu gehören unter anderem:
- Rauchen
- Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
- Bluthochdruck
- Erhöhter Cholesterinspiegel
- Erhöhter Homocysteinspiegel
Symptome
Viele Betroffene entwickeln erst Beschwerden nach dem die Gefäßablagerungen zirka 90% des Gefäßdurchmessers eingeengt haben. Das heißt, die Erkrankung bleibt über längere Zeit beschwerdefrei und unbemerkt (Stadium I). Die ersten Symptome sind Schmerzen in der Wade oder im Oberschenkel, je nach dem wo die Lokalisation des Verschlusses sich befindet. Die Schmerzen treten am Anfang nur beim Gehen auf, deshalb nennt man die Erkrankung auch Schaufensterkrankheit (Stadium II). Beim Fortschreiten des Krankheitsprozesses verkürzen sich die schmerzfreien Gehstrecken bis schließlich die Patienten selbst im Ruhezustand Schmerzen haben (Stadium III). Im Endstadium entstehen Geschwüre und Gewebeverluste an den Zehen und am Fuß (Stadium IV), die eventuell sogar zu einer Amputation führen können.
Behandlung
Im Stadium I und II:
Einstellung bzw. Ausschaltung der Risikofaktoren: Es ist sehr wichtig mit dem Rauchen aufzuhören, den Bluthochdruck und die Zuckerkrankheit einzustellen. Der Cholesterinspiegel soll durch entsprechende Diäten und eventuell medikamentös in den Normbereich gebracht und der Homocysteinspiegel durch Diät und Einnahme von Vitaminen und Folsäure normalisiert werden.
Gehtraining: Durch das Gehtraining kommt es allmählich zur Bildung und Erweiterung von Umgehungsgefäßen, die wiederum zur Verlängerung der freien Gehstecken führen. Gemeint ist das tägliche Gehen von 1-2 Stunden, mit Pausen beim Auftreten von Schmerzen.
Im Stadium III und IV: :
In diesem Stadium besteht eine bedrohliche Minderdurchblutung des Beines. Um einer Amputation vorzubeugen, soll durch eine Erweiterung der verengten Gefäßabschnitten (perkuntane transluminale Angioplastie) oder durch eine Operation eine Verbesserung der Durchblutung erreicht werden. Vasoaktive Medikamente kommen dann in Betracht, wenn die zuletzt erwähnten Maßnahmen nicht möglich sind.
Weitere Informationen finden Sie in unserem Informationsflyer Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK).